Fußball vs. Brettspiel

Warum Soccéno entstand

Ich wollte kein Brettspiel erfinden. Ich wollte nur eines kaufen. Ein Fußball Brettspiel. Die ernüchternde Erkenntnis: Sie funktionieren entweder mit Würfeln oder Karten, manchmal auch mit beidem.

Würfel und Karten sind der typische Antrieb der meisten Brettspiele. Das ist grundsätzlich nicht verwerflich. Sie bestimmen Möglichkeiten, simulieren Dynamik und beeinflussen Strategien im Verlauf des Spiels. Mache das beste aus den Möglichkeiten, die das Schicksal für dich bereit hält.

Im Fußball ist das keine Option!

Hier gilt, mache das beste aus deinen Fähigkeiten und bestimme den Spielverlauf möglichst selbst. Das Schicksal ist allenfalls die Spielstärke des Gegners.

Erfolgreich meistern diesen Konflikt nur mechanische Adaptionen: Der klassische Tischkicker, Subbueto oder Tippkick. Hier entscheidet das Geschick der Spieler. Auch Fifa verkörpert nahezu perfekt den Fußball Spirit. Das reine Duell verkörpert es aber auch nicht. Die Algorithmen spielen immer mit.


Woher also den Antrieb nehmen? Auf Würfel und Karten zu verzichten senkt die Waage der Spielbalance gefährlich weit auf die Seite der Strategie. Hier offenbart sich dann auch der Grundkonflikt zwischen Fußball und Brettspiel:

Fußball ist dynamisch, Spieler und Ball sind permanent in Bewegung. Jeder Spieler muss andauernd Entscheidungen treffen. Diese werden bestimmt von der Situation, seinen Fähigkeiten und der ausgegebenen Taktik. Ein Brettspiel ist so ziemlich das Gegenteil, eine schon fast statische Angelegenheit. Abläufe erfolgen nacheinander, meist Zug um Zug. Die zwangsläufige Gefahr: Auf dem Spielbrett stirbt die Dynamik des Fußball den zähen Tod durch Rasenschach.

Meine Motivation war, das Dilemma dieser Widersprüche aufzulösen und etwas zu schaffen, was dem Geist des Fußballs möglichst nahe kommt: Keine Simulation, kein Glücksfaktor, kein zähes Rasenschach und deonnoch ein Brettspiel.